Mag.a Irene Mihatsch , BA
Das mag ich:
- das entspannte Seufzen meiner Hündin, kurz bevor sie einschläft
- das Glucksen, wenn man Wein aus einer vollen Flasche ins Glas schenkt
- das Klicken, wenn die Rennradschuhe in die Pedale einrasten
Kurz nach meinem Studienabschluss in Linguistik und transkultureller Kommunikation im Jahr 2010 gründete ich das Ein-Personen-Unternehmen Leselupe – Das Lektorat. Nicht zuletzt dank der vielen Jahre im Korrektorat einer Tageszeitung konnte ich mein Wissen und mein Netzwerk in Graz und Wien ausbauen, was schließlich in dem Zusammenschluss der/die/das Joghurt mündete. Meine Schwerpunkte liegen auf wissenschaftlichem Lektorat, dem Lektorat von Magazinen und allen Werbemitteln zu unterschiedlichen Themen. Besonders freue ich mich über Kochbücher und Kriminalromane.
Schwitzige Hände, rote Gesichtsfarbe, der ständige nervöse Blick nach vorne zum Lehrertisch: Damit verbinde ich meine erste Erfahrung als „Lektorin“, nämlich als ich bei einer Deutschschularbeit im Gymnasium mit meinem Sitznachbarn das Heft tauschte, um seine Fehler zu korrigieren. Ich erinnere mich an ein „spühren“, einen klassischen dass-Fehler. Als sich die Deutschlehrerin erhob und langsamen Schrittes auf mich zuging, war ich mir sicher, nicht nur ich, sondern auch mein Sitznachbar würden auf diese Schularbeit ein Nicht genügend bekommen. Im Kopf suchte ich bereits nach Ausreden. Ihr Blick ruhte auf mir, auf meinem Heft, das nicht meines war. Unauffällig legte ich meine Arme schützend auf die A4-Seiten. Nichts passierte. Die Lehrerin drehte wieder um, schnell tauschten wir die Hefte.
Im Nachhinein glaube ich, dass unsere Lehrerin uns sehr wohl durchschaut hatte. Vielleicht wusste sie schon damals, dass das eine frühe Weiche für meinen beruflichen Weg war. Der Nachname meines Sitznachbarn war übrigens Richtig. Ich habe ein Sehr gut bekommen, er ein Genügend.
Auch heute, nach all den Jahren Berufserfahrung, habe ich manchmal noch schwitzige Hände, wenn ich lektoriere. Nicht aus Angst, erwischt zu werden, sondern weil ich mit Leib und Seele meiner Arbeit nachgehe.